Möglichkeiten der Diagnose und Therapie eines Astrozytoms werden weiterentwickelt und verbessert. So wurde schon in Studien getestet, die Patienten mittels Hochenergieultraschalls ohne Öffnen der Schädeldecke zu operieren. Diese Methode soll in Zukunft weiter verbreitet werden.
Nach der Diagnose Krebs sind viele Patienten geschockt. Unterstützung können Familie und Freunde bieten. Um selbst etwas zur Therapie beizutragen, möchten viele Patienten komplementäre Verfahren anwenden. Das sind Therapieverfahren, die nicht zur Standardmedizin zählen. Diese sollten nach Absprache mit dem Arzt unterstützend angewendet werden. Keinesfalls sollten alternative Maßnahmen die Therapie ersetzen.
Wissenswertes zum Astrozytom
Patienten mit Astrozytom werden oft mit einer erschütternden Diagnose konfrontiert. Die Angst, die eine schlechte Prognose auslöst, darf jedoch nicht überhandnehmen. Stattdessen sollten Krebspatienten versuchen, Zuversicht in ihre Heilung entwickeln und Angehörige sollten ihnen fortwährend Mut machen. Natürlich sind klinische Befunde gerade bei Krebs oft erdrückend, doch darf die Diagnose Astrozytom zu keiner „Kapitulation“ vor dem Tumor führen.
Mit Ultraschall gegen das Astrozytom
Auch die Technik des Ultraschalls wird permanent weiterentwickelt. Mit sogenanntem Hochenergie-Ultraschall können Patienten mit Hirntumor behandelt werden, ohne dass dabei die Schädeldecke geöffnet werden muss. Während der unblutigen Operation ohne Narkose ist der Patient bei Bewusstsein und sein Gehirn wird mittels Magnetresonanz bildlich überwacht. Der Ultraschall wird direkt ins Gehirn übertragen und hat einen Brennpunkt von etwa vier Millimetern, was ihn zu einem präzisen Werkzeug macht, um Hirntumoren zu zerstören.
Komplementäre statt alternative Therapie
Die Diagnose eines bösartigen Astrozytoms und schlechte Prognosen der Ärzte können beim Krebspatienten eine Hinwendung zu zusätzlichen Heilbehandlungen fördern. Grundsätzlich spricht nichts gegen unkonventionelle Therapien, sofern sie dazu dienen, zumindest die Lebensqualität des Astrozytom-Patienten zu steigern.
Für unkonventionelle Behandlungsmethoden gilt jedoch, dass sie stets nur komplementär zur Schulmedizin angewendet werden sollten, niemals alternativ, also anstelle einer konventionellen Therapie. Zudem sollte immer der behandelnde Arzt zurate gezogen werden. Er kann darüber informieren, ob eine zusätzliche Behandlung sinnvoll ist oder nicht.
Teresa Ott
Die Therapie eines Astrozytoms ist abhängig von Art und Größe. An erster Stelle der Therapie eines pilozytischen Astrozytoms steht in der Regel die operative Entfernung. Bei wiederholtem Auftreten (Rezidiv) wird meist eine Strahlentherapie durchgeführt. Beim diffusen Astrozytom ist eine operative Entfernung meist nicht möglich. Daher wird meist eine Strahlentherapie ggf. auch eine Chemotherapie durchgeführt. Beim anaplastischen Astrozytom sowie beim Glioblastom schließt sich häufig an eine Operation eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie an.
Weitere Therapiemöglichkeiten wie Gentherapie, Therapie mittels Immunstimulation oder Radioimmuntherapie werden für das Astrozytom noch erforscht.
Die Diagnose Astrozytom zu stellen, ist oft nicht einfach und erfordert häufig mehrere Untersuchungen. Meist klagen Patienten mit Astrozytom über verschiedene und nicht typische Symptome wie z. B. Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder epileptische Anfälle. Gerade diese Vielfalt an Symptomen erschwert eine Diagnose. Meist werden folgende Untersuchungsmethoden zur Diagnose herangezogen: Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Elektroenzephalografie oder Liquordiagnostik. Nur mit einer Biopsie kann in der Regel eindeutig geklärt werden, ob es sich um ein Astrozytom handelt und der Schweregrad ermittelt werden. Da eine Biopsie eine Operation nötig macht, wird diese meist zusammen mit der operativen Entfernung vorgenommen.
Als Astrozytom wird ein Gehirntumor bezeichnet. Sein Name kennzeichnet den Entstehungsort, die sternförmigen Astrozyten, die die Mehrheit der Gliazellen ausmachen. Daher kann man ein Astrozytom auch zu den Gliomen zählen. Astrozytome gehören zu den häufigsten Gehirntumoren, sie machen rund 25 Prozent aus.
Laut Weltgesundheitsorganisation lassen sich vier verschiedene Schweregrade eines Astrozytoms ausmachen: polizytisches, diffuses oder anaplastisches Astrozytom sowie Glioblastom. Häufig bei Kindern und Jugendlichen ist ein pilozytisches Astrozytom zu finden, das gutartig ist und langsam wächst. Menschen mit einem piloytischen Astrozytom haben häufig eine gute Prognose.